Die steigende Nachfrage nach Vinyl-LP`s hatte es bereits vermuten lassen und irgendwie war es nur eine Frage der Zeit. Eine brandneue Bandmaschine in Studioqualität kommt auf den Markt – die Ballfinger M 063
Die Anhänger der analogen Magnetbandtechnik können seit April 2018 wieder eine fabrikneue Bandmaschine, die Ballfinger M 063 kaufen. Die Ballfinger M 063 wurde von Roland Schneider in Kooperationmit dem französischen Magnetbandhersteller Mulann entworfen, bis zur Produktionsreife entwickelt und kommt, so angekündigt, in fünf verschiedenen Varianten bzw. Ausbaustufen ab April 2018 auf den Markt.
Die Ballfinger M 063 wird sowohl als reine Wiedergabemaschine (Line I/O) mit zwei Bandgeschwindigkeiren ab 8.000,- Euro erhältlich sein. Für die Vollausstattung der Ballfinger M 063 sind aktuell laut Hersteller locker 24.000,- Euro angesagt.
Zu beziehen ist die Ballfinger M 063 Bandmaschine aktuell direkt über den Hersteller. Seit Anfang 2018 existiert ein Online-Shop mit entsprechendem Konfigurator unter www.ballfinger.de Hier besteht darüber hinaus eine Liste mit allen zur Zeit verfügbaren Features und den entsprechenden Preisen der Bandmaschine.
Die M 063 H3 hat rein technisch die erforderlichen Merkmale um hochwertige Aufnahmen und deren Wiedergabe zu realisieren. Neben der Basisversion mit 2,00 mm Spurbreite soll die Bandmaschine auch mit Tonköpfen mit einer Spurbreite von 2,75 mm geliefert werden können. Weitere Optionen sind ein technisch ausgefeilten Capstan-Direktantrieb über den uns aktuell noch keine eingehende Informationen vorliegen sowie verstärkte Wickelmotoren mit Direktantrieb zur Aufnahme von 30 cm Spulen. Die sonst optional erhältlichen Holzseitenteile sowie die Stellfüße für den Senkrechtbetrieb gehören laut Hersteller bereits zum Lieferumfang.
Die aufwändig erscheinde Bandzugsteuerung erinnert sofort an die ReVox A700. Anhand der technischen Datemn währe die Ballfinger M 063 Bandmaschine entsprechend mit einer Studer A 820 (1984) oder einer A 807 (1986) vergleichbar. – Also mehr als interessant währe doch die Frage, was hat sich wirklich in über 30 Jahren hier getan? Die Analogtechnik kann sich hier unmöglich verändert haben…
Vielleicht läßt sich der Hersteller der Ballfinger M 063 auf einen Vergleich dieser Bandmaschinen ein, eine Studer A 807 hätten wir voll revisioniert und top eingemessen zur Verfügung…
Folgende Texte sind Herstellerangaben von http://www.ballfinger.de/tape-recorder-m-063-h3
Analoge High End Tonbandmaschine mit 1/4″ Bandbreite
- Aufnahme und Wiedergabe
- Wickelmotoren für Spulengröße bis 27 cm
- Capstanwelle mit Riemenantrieb
- 2 Geschwindigkeiten umschaltbar von 4,75 cm/s bis 38 cm/s
- 2 Wickelgeschwindigkeiten umschaltbar
- Zählwerk in Echtzeit mit Std/Min/Sec
- Editierfunktion manuell
- Tonköpfe ¼“ Stereo mit 2 mm Spurbreite
- Unsymmetrischer Eingang, Eingangspegel über Stellregler einstellbar
- Unsymmetrischer Ausgang mit festem Pegel
- Oberflächen in schwarz matt oder silber eloxiert
Um einen weiten Anwendungsbereich abzudecken, wurde das Chassis der M 063 H3 für den professionellen Einsatz entwickelt und besteht aus hochfestem Aluminium. Zusätzlich sind die Deckflächen der Grundplatte beidseitig fein gefräst, so das alle mechanischen Elemente des Bandlaufs exakt und nachhaltig in Winkel und Höhe stehen. Kopfblock und Tonköpfe werden so genau gefertigt, dass ein zeitintensives und ungenaues Einpendeln der Tonköpfe entfällt. Die Baugruppen Wickelmotoren, Capstanmotor, Netzteil und Audioeinheit sind so angeordnet, dass die Signalwege kurz gehalten werden, störkritische Komponenten jedoch räumlich voneinander getrennt sind. Umfangreiche Maßnahmen zur elektromagnetischen Abschirmung der Baugruppen, insbesondere der Motoren und der Tonköpfe, konnten so von vornherein vermieden werden. Alle Komponenten und Leiterkarten sind beidseitig mit hochwertigen Steckverbindern versehen. Längere Kabel und Signalleitungen sind in einem geschlossenen Kabelkanal mit magnetischer Abschirmung zusammengefasst. So können innerhalb kürzester Zeit an allen Komponenten Servicearbeiten durchgeführt werden, ohne angrenzende Kabel oder Bauteile in der Position verändern zu müssen.
Die prozessorgesteuerte Laufwerkssteuerung verhindert jede Art von Schlaufenbildung und Bandreckung. So erfolgt selbst der Bremsvorgang aus dem schnellen Wickelbetrieb voll elektrisch und unter Einbeziehen der sensiblen Bandzugsensoren. Es kann zwischen zwei tachogeregelten Wickelgeschwindigkeiten plus optionaler Archivwickelfunktion mit erhöhtem Gegenzug gewählt werden. Zu diesem Zweck wurden sehr Drehmoment konstante Motoren mit moderner Leistungselektronik entwickelt. Selbst bei hoher Last erzeugen diese reaktionsschnellen Servomotoren kaum Abwärme, laufen nahezu geräuschfrei und entwickeln mit ihrem axialen Magnetfeld ein sehr hohes und gleichmäßiges Drehmoment. Zwei hochpräzise Kraftsensoren an den Umlenkrollen überwachen den Bandzug und stellen den Strom der Wickelmotoren ohne Verzögerung ein. Dieses ermöglicht sowohl einen sehr gleichmäßigen Band-Kopf-Kontakt, als auch einen sehr geringen Schlupf an der Andruckrolle bei gleichzeitig niedriger Andruckkraft.
Die Basisversion der M 063 H3 ist mit einer riemengetriebenen Capstanwelle bestückt. Dabei kommt ein sehr laufruhiger, bürstenloser Gleichstrommotor mit Blockkommutierung zum Einsatz. Das von Riemenantrieben bekannte Schwingverhalten wird durch konstruktive Maßnahmen, wie beispielsweise einen sehr kurzen und breiten Riemen, effizient verhindert. Auch die Position des Tachosensors für die Einhaltung der Solldrehzahl spielt eine erhebliche Rolle: Er wurde so angeordnet, dass die Regelstrecke möglichst kurz ist. Damit steht dieser Riemenantrieb dem Direktantrieb in Bezug auf Geräuschentwicklung und Gleichlaufwerte in nichts nach. Technisch anspruchsvoller ist der optionale Direktantrieb: Mit maximal 65 Watt stellt er die fünffache Leistung bereit, die eigentlich für diese Anwendung nötig wäre. So verfügt der Motor über hervorragende Beschleunigungs- und Verzögerungswerte und kann im Standby-Betrieb stehen. Für einen sanften und Band schonenden Start wird zunächst die Andruckrolle angefahren, dann der Motor mittels genau berechneter Rampensteuerung beschleunigt und ohne Überschwingen stabilisiert. Dieses geschieht selbst bei 38 cm/s in unter 0,5 Sekunden, dann werden die Audiokanäle freigeschaltet. Die Drehzahlregelung des Capstanmotors wird über das seit Jahrzehnten bewährte PLL- Verfahren (Phase Lock Loop) realisiert. Ein sogenannter Phasenvergleicher synchronisiert hierbei im Mikrosekundenbereich die Frequenz vom Tachogenerator der Capstanwelle mit einem von außen zugeführten Referenzwert. Im Gegensatz zur altbewährten PLL- Regelung arbeitet der Capstanmotor der M 063 jedoch mit digitalem Loop Filter und prozessorgesteuerter Regelung. Nur so konnte ein extrem präziser und reaktionsschneller Direktantrieb mit hoher Klavierfestigkeit realisiert werden.
Die moderne Audioelektronik besteht aus einem Steckkartensystem mit sehr kurzen Signalwegen. Wiedergabe- und Aufnahmeelektronik sowie Löschoszillator werden von getrennten Präzisionsnetzteilen versorgt. Die Verwendung von Ringkerntransformatoren und die räumliche Trennung von Audio- und Leistungselektronik garantieren einen hohen Fremdspannungsabstand, der weit über Studionorm liegt. So kommt der Wiedergabekopf ohne mechanisch aufwendige Abschirmungen aus.
Das Frontpaneel samt Audioeinheit lässt sich herausschwenken. So können Arbeiten, wie das Einmessen auf andere Bandsorten oder das Auswechseln einzelner Verstärkerkarten, von beiden Seiten ausgeführt werden. Zusätzlich sind die Einstellregler auf den Verstärkerkarten so angeordnet, dass sie sowohl von vorn, als auch von hinten erreichbar sind. Sollte die Maschine also fest in einem Rack oder in einer Konsole montiert sein, muss sie zum Einmessen nicht ausgebaut werden. Es reicht ein Entfernen der Frontplatte. Hierzu sind die Reglerknöpfe sind nicht von außen auf die Frontplatte aufgesetzt, sondern hindurchgeführt und können auf den Reglerachsen bleiben.