Vielleicht spielen Sie mit dem Gedanken beim Kauf Ihrer nächsten Bandmaschine etwas mehr Geld auszugeben und sich gleich eine Profi-Bandmaschine anzuschaffen. Auch im Bereich der Profi-Bandmaschinen sind auch hier die Geräte aus dem Hause Studer / ReVox richtungsweisend.
Zwei Gerätereihen spielen bei diesen Gedanken eine zentrale Rolle, die ReVox B67 und die ReVox PR99.
Noch kostspieliger sind die ReVox Bandmaschinen der Baureihen C270 oder Geräten der A800er Reihe, hier insbesondere die A807 und A810.
Die ReVox B67 basiert auf der ReVox A700, verwendet viele identische Bauteile und verfügt über eine vergleichbare Tonqualität. Auch die ReVox Bandmaschinen der Baureihe PR99 sind annähernd baugleich mit den Geräten der Baureihe B77 und bieten ebenfalls nur wenige elektrische Unterschiede.
Eine ReVox B67 verfügt über frontseitig austauschbare Einsteckplatienen für die gesamte Signalelektronik und wurde im Wesentlichen als Tischgerät bzw. tragbares Gerät mit seitlichen Griffen oder als „nacktes“ Gerät, das in eine Konsole einzubauen war, angeboten. Auch war die ReVox B67 wahlweise mit und ohne Bedienelemente und Aussteuerungsinstrumente als sogenanntes Line I/O Modell erhältlich.
Die Bandmaschinen der Baureihe ReVox PR99 haben im Gegensatz zu den ReVox B77 Modellen die Tonköpfe vor dem Bedienfeld plaziert welche somit eine deutlich bessere Zugängigkeit aufweisen und somit Wartungsfreundlicher sind. Bei den Modellen der Baureihe A700 und B67 ist dies ohnehin der Fall.
Profiversionen verfüger ausnahmslos über XLR Steckverbinder, also keine Cinch und keine DIN Buchsen. Die Eingänge sind dabei in der Regel Einbaubuchsen (weiblich), die Ausgänge sind in der Regel als Einbaustecker ausgeführt (männliches).
Einfach Abhilfe schaffen Kabel, die auf einer Seite über Cinch Stecker und auf der anderen Seite XLR Stecker oder Kupplungen verfügen.
Wenn bislang ein Tonbandgerät über Cinch Verkabelung betrieben wurde, vorausgesetzt es hat damit ordentlich funktioniert, dann wird auch ein Profigerät mittels Cinch-XLR Verkabelung ordentlich funktionieren. Im Studiobetrieb kann man das leider nicht generell behaupten.
Ursache hier ist, dass Profigeräte ihre Signale symmetrisch mittels zweier zueinander gegenphasige Adern für das Signal übertragen und dies auch noch über weitere Übertrager, womit Brummschleifen ausgeschlossen werden.
Im Gegensatz dazu übertragen Heimstudiogeräte ihre Signale unsymmetrisch, es gibt eine Signalleitung und eine Masseleitung, die in der Regel die Abschirmung bildet. Sobald bei einer Komponente der HiFi Anlage die Masse mit dem Schutzleiter in Verbindung kommt, besteht potentielle Brummgefahr.
Ein weiterer, wesentlicher Unterschied von Profiversionen ist die Möglichkeit, Eingang und Ausgang „kalibriert“ zu schalten, wodurch die Potentiometer überbrückt bzw. umgangen werden. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn die Bandmaschine über ein Mischpult versorgt wird und von dort aus die Aussteuerung überwacht wird.
In der kalibrierten Betriebsart erzeugt beispielsweise eine Signalspannung von 0dB (775mV) bei der Aufnahme den Nenn-Bandfluss 257nWb/m und ein Band, auf dem ein Bandfluss von 257nWb/m aufgezeichnet ist, erzeugt bei Wiedergabe wiederum eine Ausgangsspannung von 0dB (775mV).
Eine weitere Besonderheiten die einige Profigeräte aufweisen, ist beispielsweise der sogenannter Faderstart über einen Schaltkontakt am Schieberegler eines Mischpultes.
Die ReVox B67 verfügt über ein elektronisches Zählwerk, welches seine Signale über eine Lichtschranke und mit Zahnscheibe erhält, die wiederum von einer großen Umlenkrolle gedreht wird. Hierfür ist natürlich deutlich weniger Drehmoment erforderlich, als für das rein mechanische Zählwerk der A700. Als Ergebnis ist auch der Schlupf zwischen Band und Rolle geringer und die Anzeige somit exakter als bei der A700. Die Vorgängerversion der B67, die A67 hatte das Zählwerk der A700.
Die Baureiher der ReVox PR99 hatte in ihrer ersten Version (MK I) das mechanische Zählwerk der ReVox B77, welches durch den rechten Bandteller angetrieben wurde. Ab der Version PR99 MK II wurden elektronische Zählwerke eingebaut.
ReVox Bandmaschinen der Baureihe A700 und B67 haben drei Geschwindigkeiten: 9,5 / 19,0 / 38,0 cm/s.
Die Baureihen B77 und PR99 verfügen über nur zwei Geschwindigkeiten, die B77 meist 9,5 und 19,0 cm/s, die PR99 zumeist 19,0 und 38,0 cm/s
Ein weiterer Unterschied der Baureihen A700 und B67 ist die Bandzugregelung für kontanten Zug unabhängig vom Wickeldurchmesser.
Bei den Geräten der Baureihe B77 und PR99 variiert der Bandzug in Abhängigkeit vom jeweiligen Wickeldurchmesser der Spulen.
Kaum Unterschiede gibt es bei den Gleichlaufwerten der ReVox A700 und B67 zu den Baureihen B77 und PR99.
Die Heimstudiogeräte ReVox B77 und ReVox A700 kamen als Vierspur- und als Zweispurgeräte auf den Markt, Profigeräte hingegen nur als Zweispurgeräte.